30 Jahre MÖBEL MARTIN Naturschutzpreis
Saarbrücken, 16. Oktober 2014. Für sie ist Naturschutz keine kurzfristige Mode: die sieben Naturschützer, die den MÖBEL MARTIN Naturschutzpreis 2014 erhalten. Das nachhaltige Engagement dieser ökologischen Dauerläufer würdigt das Einrichtungshaus nun mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 10 000 Euro. Der MÖBEL MARTIN Naturschutzpreis feiert in diesem Jahr sein 30jähriges Jubiläum.
„Vieles in unserer Gesellschaft wird immer kurzlebiger. Wirkungsvoller Naturschutz braucht aber einen langen Atem. Diesen langen Atem wollten wir bei dem 30jährigen Jubiläum des Naturschutzpreises in diesem Jahr besonders würdigen“, erläutert Prof. Silvia Martin, geschäftsführende Gesellschafterin von MÖBEL MARTIN.
Einen solchen langen Atem hat die Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) bewiesen. Seit über 30 Jahren betreibt sie im Bliesgau ebenso engagierten wie kreativen Naturschutz und hat es so geschafft, dass rund um Kleinblittersdorf wieder Steinkäuze brüten. Dem Vorsitzenden Axel Hagedorn und seinen Mitstreitern ist es in dieser Zeit zudem gelungen, die Mitgliederzahl des Naturschutzvereins ausgehend von sieben Gründungsmitgliedern auf über 1200 zu steigern. Mehr als 20 Hektar ökologisch wertvolle Naturschutzflächen, darunter viele Streuobstwiesen, konnten angekauft und so dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden. Mit dem 1. Preis und 3000 Euro Preisgeld würdigt die Jury diese bemerkenswert nachhaltige Naturschutzarbeit und damit auch das Lebenswerk des Vereinsgründers und langjährigen Vorsitzenden Axel Hagedorn. Hagedorn steht seit 1981 an der Spitze der NABU-Ortsgruppe.
Ein vergleichbar langer Atem, wie ihn die Naturschützer aus dem Bliesgau auszeichnet, beeindruckte die Jury im Westerwald: Der Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL) feierte ebenfalls bereits sein 30jähriges Jubiläum. Der Verein hat es geschafft, einen aufgelassenen, alten Steinbruch als wertvollen Lebensraum für die Gelbbauchunke zu erhalten und zu entwickeln. Dort und in weiteren kleinen Tümpeln leben inzwischen zwei Drittel des Gesamtbestandes dieser stark gefährdeten Amphibienart im gesamten Landkreis Neuwied. Damit die kleinen Wasserflächen, die oft kaum größer als Pfützen sind, nicht rasch wieder zuwachsen, hat der Verein ein Patensystem ausgetüftelt. Rund 100 Helfer sorgen durch regelmäßige Pflegeeinsätze dafür, dass der kleinen, durch ihre gelbe Bauchseite sehr auffälligen Unkenart weiterhin genügend Tümpel zur Verfügung stehen. Immer wieder lädt der Verein Schulklassen ein, die dann eine Biologiestunde in freier Natur verbringen. Ein Engagement, das MÖBEL MARTIN mit einem Preisgeld in Höhe von 1500 Euro auszeichnet. Immer wieder nach draußen in die freie Natur zieht es auch die Schülerinnen und Schüler der Katharine-Weißgeber-Schule im Saarbrücker Stadtteil Klarenthal. Naturkundliche Streifzüge sind dort fester Bestandsteil eines umfassenden ökologischen und sozialen Bildungsansatzes, der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie ist ein Herzensanliegen der Lehrerin Marianne Schäfer und deren Kollegen. Baumpflanzaktionen, Renaturierung von Brachflächen, Projekte mit Bienen und Aktivitäten im Biosphärenreservat Bliesgau sind fest in den Schulalltag integriert. Besonders angetan war die Jury davon, wie intensiv die Schule dabei mit den unterschiedlichsten Partnern wie Lebenshilfe, Saarforst Landesbetrieb, Verbraucherzentrale oder dem Umweltverband BUND kooperiert. Dieser breite Bildungsansatz mit einem starken Fokus auch auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ist MÖBEL MARTIN 1500 Euro Preisgeld wert.
Ein vergleichbares Engagement zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zeigt die Kindertagesstätte Thomas Morus der Caritas in Saarbrücken (Preisgeld: 1500 Euro). In vielfältigen Projekten führen deren Leiterin Carina Meusel und ihr Team schon die Jüngsten an Naturschutz- und Umweltthemen heran. So spielen und basteln die Kleinen mit Naturmaterialien, sind oft im Wald unterwegs, erforschen die Tier- und Pflanzenwelt der Weiher und Tümpel in der Umgebung und bepflanzen einen eigenen „Wimmelgarten“ mit Hochbeet, Obstbäumen und Kräuterecke. Die Kindertagesstätte wurde zu einem Haus der kleinen Forscher ausgebaut und entwickelt seit Jahren immer wieder neue Projektideen. Ein „Dauerläufer“ ganz eigener Art ist ein weiterer Preisträger (Preisgeld: 1000 Euro), der seine Aktivitäten inmitten des Pfälzer Waldes entfaltet: Beim Obst- und Gartenbauverein Busenberg laufen Jahr für Jahr zehntausende Liter Apfelsaft aus der Saftpresse. Auf 50 Hektar Fläche hat der Verein mehr als 4500 neue Obstbäume gepflanzt. So wird die Landschaft offen gehalten, und es entsteht eine Vielfalt an zusätzlichen Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten, die auf Licht und Luft angewiesen sind. Nach Ansicht der Jury setzt der Verein damit das Prinzip Naturschutz durch Nutzung in vorbildlicher Weise um und steckt mit seinen Ideen zur Verwertung des Obstes und Erhalt von Streuobstwiesen auch andere an.
Weniger der Lebensraum Wiese als vielmehr das Wasser ist seit rund zehn Jahren der Schwerpunkt der Aktivitäten der NABU-Ortsgruppe Saarlouis-Dillingen. Die Naturschützer an der Saar haben es in jahrelanger Arbeit gegen mancherlei Widerstände geschafft, eine 20 Hektar große Wasserfläche nahe der Saar, den sogenannten Ökosee, zu einem sehr wertvollen Feucht- und Vogelschutzgebiet zu entwickeln. Vorsitzender Ulrich Leyhe und sein Team zeigten dabei große Beharrlichkeit, setzten sich mit den Behörden auseinander und schufen beispielsweise Flachwasserzonen für bestimmte Vogelarten, aber auch Amphibien. Seltene Piepmätze wie Teichrohrsänger, Rohrammer oder Eisvogel haben so eine neue Lebensstätte im Saartal gefunden. Ein Beobachtungsturm ermöglicht seit neuestem Schulklassen und anderen Interessierten, diese neue Vielfalt am Wasser live und aus nächster Nähe zu erleben. Die Saarlouiser Naturschützer dürfen sich über 1000 Euro Preisgeld freuen.
In den 30 Jahren seit seiner ersten Durchführung hat der MÖBEL MARTIN Naturschutzpreis immer wieder auch das Engagement Einzelner im privaten Bereich ausgezeichnet. Stellvertretend dafür steht die Familie Heinrich aus Eppelborn-Wiesbach. Hans-Joachim Heinrich hat nicht nur sein Wohnhaus nach ökologischen Kriterien gebaut, sondern auch Vorgarten und Garten konsequent naturnah gestaltet und unter anderem eine Trockenmauer und eine Hecke mit heimischen Wildsträuchern angelegt. Die Familie hat zudem eine Streuobstwiese angelegt und pflegt diese seit Jahren. Dieses langjährige Engagement im privaten Wohnumfeld war der Jury 500 Euro wert.
„Wir waren erfreut und erstaunt, dass viele Preisträger der vergangenen drei Jahrzehnte dem Naturschutz treu geblieben sind, ihre Aktivitäten und Projekte fortgesetzt und auch immer wieder neue Ideen entwickelt haben“, so Prof. Silvia Martin, geschäftsführende Gesellschafterin von MÖBEL MARTIN. „Das war spannend zu sehen, und ich bin deshalb auch überzeugt, dass die Preisgelder in Höhe von insgesamt 10 000 Euro wieder voll und ganz dem Naturschutz zugute kommen und dazu beitragen, dass die Projekte weiter geführt werden können.“
Die Preisverleihung im Einrichtungshaus Ensdorf von MÖBEL MARTIN nimmt Firmenchefin Prof. Silvia Martin am 16. Oktober gemeinsam mit dem saarländischen Umweltminister Reinhold Jost vor. In einem Festvortrag wird der Direktor des Frankfurter Zoos und Professor für internationalen Naturschutz, Manfred Niekisch, die aktuellen globalen Trends im Naturschutz aufzeigen.
Hintergrundinformationen:
Der MÖBEL MARTIN Naturschutzpreis spricht seit 30 Jahren Jahr für Jahr unterschiedliche Zielgruppen an und deckt mit seinen Themen die vielfältigen Bereiche im Naturschutz ab. So ging es um mal um mehr Natur rund ums Haus, ehrenamtliches Engagement im Naturschutz, spezielle Beiträge zum Schutz der Artenvielfalt oder um Naturschutz, der buchstäblich Grenzen überschreitet. Einen breiten Raum nahm stets auch die Förderung von Nachwuchs ein – Naturschutz beginnt immer im Kleinen, und so standen mehrere Wettbewerbsrunden unter dem Thema, wie Kinder und Jugendliche für die Natur und ihre Wunder begeistert und für ihren Schutz gewonnen werden können.
Der MÖBEL MARTIN Naturschutzpreis ist Baustein einer nachhaltigen Unternehmensstrategie, die MÖBEL MARTIN als regional verwurzeltes Unternehmen auszeichnet. Nachhaltigkeit und umweltverträgliches Handeln gehören für MÖBEL MARTIN innen wie außen zum unternehmerischen Selbstverständnis. Dies spiegelt sich beispielsweise in einer Ressourcen schonenden Energieversorgung für die Einrichtungshäuser wider. An den Standorten Ensdorf, Zweibrücken und Mainz hilft Erdwärme dabei, dass im Winter wertvolle Heizenergie und im Sommer Strom für die Klimatisierung gespart werden.
Bildunterschrift:
Preisträger des 30. MÖBEL MARTIN Naturschutzpreises mit dem Minister für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes Reinhold Jost (mitte) und der Geschäftsführerin Prof. Dr. Silvia Martin (mitte)
