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Berufsausbildung ohne Grenzen - Französische Jugendliche starten ihre Ausbildung im Saarland bei Möbel Martin

  •  Zehn junge Menschen aus Lothringen absolvieren ihre praktische Ausbildung in einem deutschen Unternehmen und die theoretische Ausbildung in Frankreich.
  • Das Rahmenabkommen zur grenzüberschreitenden Berufsausbildung wird damit weiter umgesetzt.

Im letzten Jahr haben die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit mit Globus, Möbel Martin, der Industrie- und Handelskammer, dem Ministerium für Bildung und Kultur, der Académie Nancy-Metz vertreten durch die französische Berufsschule Lycée Henri Nominé und Pole Emploi ein Projekt zur grenzüberschreitenden Berufsausbildung gestartet. Diese Woche begannen zehn Jugendliche aus Lothringen mit der grenzüberschreitenden Ausbildung: den praktischen Teil ihrer Ausbildung im Einzelhandel absolvieren sie in einem der Einrichtungshäuser des Unternehmens Möbel Martin im Saarland und in Zweibrücken so-wie in den Globus-Warenhäusern Güdingen und Homburg-Einöd. Der theoretische Teil der Ausbildung findet in Saargemünd, im Lycée Henri Nominé statt.

Nach zwei Jahren erlangen die Auszubildenden den französischen Abschluss „BTS négociations relations clients“. Im Anschluss können sie sich, wenn sie dies wünschen, noch ein weiteres Jahr im deutschen Ausbildungsbetrieb ausbilden lassen und auch die deutsche Berufsschule besuchen, um mit der IHK-Abschlussprüfung den Berufsabschluss der Einzelhandelskauffrau beziehungsweise des Einzelhandelskaufmanns zusätzlich zu erwerben. In der deutschen Berufsschule werden sie von deutschen Schülerinnen und Schülern erwartet, die sich mit berufsbezogenem Französischunterricht auf ihr Kommen vorbereitet haben. Damit dieser Anschluss zum deutschen Abschluss nahtlos funktioniert, stimmt die Friedrich-List-Schule in Saarbrücken die schulischen Lerninhalte mit dem Lycée Henri Nominé ab.

„Die vorbildliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen unseren Unter-nehmen und den beteiligten Institutionen hat zu einem tollen Ergebnis geführt. Wir bieten französischen Jugendlichen eine sehr attraktive Ausbildungsalternative an, die zur Sicherung unseres Fachkräftebedarfs beiträgt. Zugleich ist die grenzüberschreitende Ausbildung ein Baustein unserer Strategie, unseren vielen französischen Kunden ein sprachlich und kulturell passgenaues Beratungs- und Serviceangebot zu unterbreiten. Wir freuen uns auf die neuen Kolleginnen und Kollegen“, so Dr. Michael Karrenbauer, Geschäftsführer bei Möbel Martin.

Das Projekt basiert auf den Vereinbarungen zur grenzüberschreitenden beruflichen Bildung, die am 20. Juni 2014 von der saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und dem Präsident des Regionalrates der Region Lothringen Jean-Pierre Masseret sowie weiteren Partnern am Ausbildungsmarkt beider Länder unterzeichnet wurden.

Von Anfang an hat das europäische Netzwerk EURES (EURopean Employment Services) an diesem Projekt mitgearbeitet und es finanziert. Ziel dieses Netzwerks ist die Förderung der beruflichen Mobilität in Europa. EURES wird das Projekt der grenzüberschreitenden Berufsausbildung weiterhin intensiv begleiten.

Am 3. September lädt die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland alle Partner zum feierlichen Start des Projektes ein. „Ich bin mir sicher, dass die grenzüberschreitende Berufsausbildung von Jahr zu Jahr erfolgreicher wird. Hierauf sind wir alle sehr stolz“, so Heidrun Schulz.