MÖBEL MARTIN Naturschutzpreis 2015: 20 junge Naturforscher erkunden den Lebensraum eines tierischen Baumeister
Saarbrücken, 04. September 2015. Für 20 Kinder und Jugendliche aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland war die letzte Woche der Sommerferien besonders aufregend: Sie erforschten im Rahmen des MÖBEL MARTIN Naturschutzpreises – Workshop für junge Naturforscher die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Rund um das ökologische Schullandheim „Biberburg“ in Marpingen-Berschweiler machte der Leiter des Seminars, der junge Wissenschaftler und Biogeograph Rolf Klein, die jugendlichen Naturforscher mit den Methoden biologischer Freilandforschung vertraut. „Dabei ging es um mehr als nur schöne Erlebnisse in der Natur“, erklärt Klein. „Vielmehr war es unser Ziel, die Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit Natur, Umwelt, den Mitmenschen und sich selbst zu wecken und zu stärken.“
Gleich am Dienstag widmeten sich die jungen Naturforscher beim Bau von Insektenhotels den Wespen und Wildbienen. Eine altbekannte Tatsache – nämlich die, dass „Motten“ immer zum Licht fliegen – machte sich die Gruppe am Abend zunutze: Ausgerüstet mit einer hellen Lichtquelle und einem großen weißen Tuch ging es auf Nachtfalter-Lichtfang.
Der nächste Tag begann dann mit der Erforschung unserer gefiederten Freunde, genauer gesagt, ging es zu einer Vogelstimmenwanderung im Wald. Danach erlebten die jungen Naturinteressierten eine Vogelberingung. Rolf Klein erklärte, dass diese individuelle Markierung von Vögeln eine der effektivsten Methoden zur Erforschung von Biologie, Ökologie, Verhalten, Zugbewegungen, Reproduktionsbiologie und Populationsentwicklung der Vögel sei, die ganz unmittelbar auch dem Vogelschutz diene.
Am Mittwochnachmittag erkundete die Jung-Forschergruppe den Lebensraum des größten Nagetiers Europas, des Bibers und baute nach seinem Vorbild einen Staudamm. Im Rahmen der Erkundung des Lebensraums Wasser, erhielten die Kinder und Jugendlichen Einblick in eine besonders sanfte Art des Fischfangs.
Uli Heintz, Vorsitzender des NABU-Saarland, zeigte ihnen das Elektrofischen, eine Fangmethode die es ermöglicht, Fischbestände schnell und schonend zu erfassen und sie zu untersuchen. Bei der Eulenwanderung am Abend ging es weniger ums Sehen als vielmehr ums genaue Hinhören. Neben dem Lauschen von „Kuwitt-Kuwitt.“, „Uhu.“ und „Bu-Bu-Bu-Bu-Bu“ der scheuen nachtaktiven Vögel, erlebten die jungen Nachtwanderer auch, wie man die für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren hochfrequenten Rufe der Fledermäuse mittels eines Bat-Detektors hörbar macht.
Am Donnerstag, dem vorletzten Tag des Workshops, besuchte die Schar der jungen Naturbegeisterten den Warschburger Hof bei Marpingen. Hier erläuterte Agrarwissenschaftler Christian Ganz was extensive Beweidung bedeutet und welch wichtigen Beitrag naturnahe Weidesysteme zum Schutz von Artenvielfalt, Wasser, Boden und Klima leisten.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Abschlusspräsentation im Restaurant Toscana des Möbel Martin Einrichtungshauses in Ensdorf. Bei einer Feier, zu der auch Eltern und Angehörige eingeladen waren, hatten die zwanzig jungen Naturforscher Gelegenheit, in Anwesenheit des saarländischen Umweltministers Reinhold Jost, der fachkundigen Jury um Prof. Silvia Martin ihre Erlebnisse und Erkenntnisse aus dem Workshop vorzustellen und ihre Teilnahme-Urkunden in Empfang zu nehmen.
Im Rahmen des Möbel Martin Naturschutzpreises hatte Möbel Martin die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, die Betreuung durch ausgebildete Jugendleiter, notwendige Materialien sowie das wissenschaftliche Begleit- und Erlebnisprogramm dieses bereits zum zweiten Mal durchgeführten Naturschutzseminars übernommen. „Im letzten Jahr haben wir im Rahmen des 30. Jubiläums des Naturschutzpreises diejenigen gewürdigt, die mit ihren Projekten einen besonders langen Atem bewiesen haben. Ich wünsche mir, dass aus unseren jungen Workshopteilnehmern auch einmal ,alte Hasen' in Sachen Naturschutz werden“, erklärte Silvia Martin.
